Die Haut ist nicht nur unser größtes, sondern auch ein sehr schweres Organ. Sie hat eine Größe von etwa 1,5 bis 2 m² und ein Gewicht von 3,5 bis 10 kg. Die Aufgaben der Haut sind vielfältig:

  • Schutz und Abgrenzung: Die Haut schützt uns vor äußerer Schädigung mechanischer, chemischer sowie thermischer Art und vor dem Eindringen von Krankheitserregern.
  • Wärmeregulation: Durch Eng- oder Weitstellung der Hautgefäße kann mehr oder weniger Blut zur Haut geführt und somit die Wärmeabgabe gesteigert oder vermindert werden. Durch Bildung von Schweiß kann Überhitzung gekühlt werden.
  • Atemfunktion: Die Haut bestreitet 1–2 % des gesamten Gaswechsels.
  • Regulation des Wasserhaushaltes: Einerseits werden mit dem Schweiß Wasser und Kochsalz abgegeben, andererseits verhindert die Haut eine zu starke Austrocknung.
  • Sinnesorgan: Als Sinnesorgan ermöglicht sie uns die Empfindung von Berührung, Druck und Vibration, Wärme, Kälte und Schmerz. Der Tastsinn ist vor allem in den Fingerspitzen stark ausgeprägt, so dass wir in der Lage sind, selbst ein feines Haar zu tasten oder bei Erblindung mittels Blindenschrift zu lesen.
  • Ausdrucksorgan: Durch Erröten oder Erblassen zeigt die Haut auch unsere Empfindungen an.

Im Volksmund wird die Haut auch als Spiegel der Seele bezeichnet. Dies zeigt sich z. B. durch Erröten und Erblassen. Vor Scham erröten, vor Schreck erblassen. Dünnhäutig oder dickfellig sein, aus der Haut fahren und ähnliche Aussprüche kennen wir aus dem täglichen Leben.

Erkrankungen der Haut

Die Erkrankungen der Haut sind vielfältig und reichen von Pubertätsakne über verschiedene Ekzeme, Neurodermitis, Nesselsucht und Psoriasis (Schuppenflechte) bis zu verschiedenen Hautkrebsarten, wie z. B. das Basaliom oder das Maligne Melanom, um nur einige zu nennen. Häufig anzutreffen sind in der Praxis auch Warzen und Herpes-Bläschen. Diese machen den Patienten u.a. aus ästhetischen Gründen Probleme.

Auch die sogenannten Hautanhangsgebilde, Haare, Nägel und Hautdrüsen können mit Krankheitssymptomen auf sich aufmerksam machen. Haarausfall und Alopezie (Glatzenbildung) in verschiedenen Formen treten nicht nur bei Männern, sondern auch bei Frauen auf, was eine erhebliche psychische Belastung sein kann.

Nagelveränderungen, Nagelbettentzündung und Pilzerkrankungen finden wir häufig in der homöopathischen Praxis.

Vermehrte oder verminderte Schweißbildung können den Patienten plagen.

Nicht alle Symptome haben ihren Ursprung in einer Erkrankung der Haut. So können sich z. B. viele Stoffwechselstörungen mit einem veränderten Hautbild zeigen. Diabetes mellitus, eine Niereninsuffizienz, eine Leukämie oder ein bösartiger Tumor können mit Hautsymptomen auffällig werden.

Bei einem Großteil der Fälle sind jedoch keine auslösenden Faktoren nachweisbar. In einigen Fällen liegt als Symptom nur ein hartnäckiger Juckreiz ohne erkennbare Grunderkrankung vor, ein Pruritus sine materia.

Die homöopathische Behandlung

Wie alle Erkrankungen erfordern die Hauterkrankungen eine umfassende Befunderhebung. Hier wird auch nach möglichen Ursachen für die Erkrankung gesucht. Viele Ekzeme entstehen durch die Einnahme von Arzneimitteln oder werden durch Kontakt mit reizenden Stoffen ausgelöst. Diese müssen dann natürlich gemieden werden.

Für andere Hauterkrankungen lässt sich wiederum keinerlei Ursache finden und trotzdem treten sie immer wieder auf. Die meisten Hauterkrankungen sind hartnäckig und erfordern viel Geduld von Patient und Therapeut.

Auch wenn Hauterkrankungen für den Betroffenen sehr belastend sind, sind wir in der Homöopathie immer froh, wenn die Lebenskraft, wenn der Organismus, noch die Kraft hat etwas nach außen zu bringen. Die Erkrankung innerer Organe wäre viel gefährlicher. Dies weiß auch unsere Lebenskraft. Und so kommt es z. B. bei einer Herpes zoster Erkrankung, der Gürtelrose, zum typischen Hautausschlag. Dieser dient im Prinzip der Entlastung des erkrankten Nervengewebes.

Zur Arzneimittelfindung sind unter anderem wichtig:

  • Das Hautbild: Handelt es sich um Blasen oder Bläschen, Pappeln oder Knötchen, ist der Ausschlag trocken oder feucht, gibt es Schuppen, Risse usw.?
  • Der Ort, die Lokalisation: Am ganzen Körper oder an einzelnen Stellen, wo genau am Körper?
  • Die Empfindung: Besteht Juckreiz, Stechen, Kribbeln oder eine andere Empfindung?
  • Was verbessert, was verschlechtert das Hautbild, den Juckreiz?
  • Gibt es weitere Beschwerden oder Auffälligkeiten?
  • Seit wann bestehen die Symptome?
  • Gibt es mögliche Ursachen?

So versuchen wir gemeinsam, das passende Arzneimittel für Sie zu finden.